Thomas Hennig: Auftragswerk zum 120-jährigen Jubiläums des Berliner Oratorien-Chors / Uraufführung
Leoš Janáček: Glagolitische Messe
Vanessa Lindsay Lanch, Sopran
Gundula Hintz, Alt
Hans-Georg Priese, Tenor
Ralf Lukas, Bass
- Berliner Oratorien-Chor
Daniel Seeger, Orgel - Konzerthausorchester Berlin
- Dirigent Thomas Hennig
Mit der Glagolitischen Messe von Leoš Janáček setzt der Berliner Oratorien-Chor einen weiteren programmatischen Höhepunkt im Jubiläumsjahr zum 120ten Geburtstag. Janáček gilt als einer der bedeutendsten tschechischen Chorkomponisten. Die Glagolitische Messe ist sein Spätwerk und gleichzeitig das Meisterwerk seiner Chorkompositionen. 1927 in Brno uraufgeführt, wurde es vom Komponisten in wesentlichen Abschnitten umgearbeitet und 1929, nach dem Tod Janáčeks, veröffentlicht. In dieser ‚endgültigen’ Fassung werden wir die im alten Kirchenslawisch konzipierte Komposition aufführen.
Mit dem Triumphlied und der Nänie von Brahms ergänzen wir das Konzertprogramm und nehmen damit Bezug auf die starke Auseinandersetzung mit dem Chorwerk dieses großen deutschen Romantikers, die der BOC im Repertoire seiner Konzerte sehr regelmäßig gepflegt hat.
Ein weiterer spätromantischer Komponist, der jüngst in der Konzertgestaltung unseres Chores eine wichtige Rolle spielte und sich insbesondere beim Komponieren für den Chor auffällig deutlich an Brahms orientierte, ist Richard Strauss. Der BOC hat die als Fragment hinterlassene und vor wenigen Jahren ergänzte ‚Besinnung’ uraufgeführt. Die ‚Deutsche Motette’ von Strauss bezieht sich ebenfalls deutlich auf Chorwerke von Brahms (Fest- und Gedenksprüche, Triumphlied) und vertonte das Gedicht einer Sammlung von Friedrich Rückert. Mit dem ‚Schlusslied’ aus der gleichen Sammlung beabsichtigte Strauss, die Serie der Vertonungen fortzusetzen. Dieser Plan konnte nicht mehr ausgeführt werden, das in Rede stehende Gedicht ist jedoch die Grundlage für die ‚Ghasele’, die als Komposition zum Geburtstag des Chores in Auftrag gegeben wurde.